Nachfolgend könnt Ihr Euch chronologisch aufgelistet einige Videos anschauen, die das Tagesgeschehen der beiden Tiere zeigen.
Schön mit zu Beobachten ist der Anstieg der Zuwendungen des Männchens in Form von Beutetieren, die damit verbundenen immer häufigeren Paarungen, das Füllen des Kastens mit Gewöllen & die Verteilung & Zerkleinerung derer vom Weibchen, aber auch die ersten Anzeichen von einer bevorstehenden Brut in Form von dem sogenannten Mulden, also der Anlage einer Nistmulde.
Besonders schön & liebenswert anzusehen sind die nach wie vor anhaltenden Interaktionen der beiden Eulen miteinander. Die gegenseitige Reinigung des Gesichtsfeldes ist derartig zärtlich.
Ungewöhnlich ist, dass das Männchen beinahe jeden Tag mit im Kasten verbringt. Lediglich 3 Tage war er bisher am frühen Morgen nicht zurückgekehrt & hat immer ein flaues Gefühl bei uns hinterlassen, denn man darf nicht vergessen, so ein Tier kann bei jedem Ausflug Schaden nehmen oder selbst zum Beutetier werden.
Bisher verläuft aber alles nach Plan & innerhalb der nächsten 24 h müsste eigentlich die erste Minieule aus dem Ei schlüpfen.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten & freue mich über nette Kommentare unter diesem Beitrag hier.
Erste Beuteübergaben des Männchens an das Weibchen. Die Chancen für eine erfolgreiche Brut steigen damit...die Vorfreude auch. Hier ein größerer Happen der am Ende dennoch im Schlund verschwindet.
Erstes Muldendrehen des Weibchens (beringt). Damit ist der nächste Schritt zur Eiablage getan.
Das Männchen erhöht die Beuteübergaben an das Weibchen. Auch die Anzahl der Gewölle im Kasten erhöht sich erkennbar. Die Gewölle haben dabei eine Funktion, als Nestsubstrat & werden von dem Weibchen zerbissen & zerkleinert & gleichmäßig im Kasten verteilt.
Am 17.04. auf einmal ein auffälliges Verhalten des Weibchens. Normalerweise sind hängende Flügel bei Vögeln kein gutes Zeichen, sondern deuten auf eine Erkrankung hin. Hier allerdings hatte ich ein anderes Gefühl, nämlich dass das Weibchen etwas im Bauch trägt, was sie "loswerden" will ;) Und siehe da, das erste Ei liegt im Nest. Zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich weit vorne im Kasten.
Am 22.04. liegen bereits 3 Eier im Nest. Das Weibchen brütet fest & souverän, verlässt den Kasten lediglich noch 1-2x je Tag für ganz kurze Zeit, meist nur 1-2 Minuten. Noch ist nicht klar, wieviel Eier es am Ende werden.
Mittlerweile ist Routine eingekehrt & auch klar, dass es nicht mehr als 5 Eier werden. Das Männchen schleppt jede Nacht mehrere Beutetiere, zumeist Schermäuse & kleine Kurzschwanzmäuse, aber auch langschwänzige Arten, vermutlich Gelbhalsmäuse in den Kasten. Seltener sind Vögel dabei. Mindestens 2x waren es Wiesenpieper, die im Jagdgebiet der Eulen, einem angrenzenden Poldergebiet vorkommen.
Zwischendurch ist immer wieder dennoch Zeit für Interaktion der beiden Eulen. Diese zärtlichen Kontaktaufnahmen sind wirklich schön anzusehen. Allerdings bleibt das Weibchen nie längere Zeit abseits des Geleges & setzt sich in der Regel schnell wieder auf die Eier.
Erstaunlicherweise paaren sich die beiden auch Tage nach dem letzten gelegten Ei immer noch häufig. Zumeist direkt nach der Übergabe der Beutetiere. Paarungen finden selbst 1 Monat nach dem letzten gelegten Ei statt. Naja, eventuell machts den beiden auch einfach nur Spaß :)
Unglaublich liebenswert wie die beiden miteinander umgehen.
Wiesenpieper zum Abendbrot. In dieser Nacht hat das Männchen innerhalt von 1,5h 5 Beutetiere eingetragen, einmal nach 7 Minuten eine weitere Schermaus.
Die Beutetiere können durchaus stattliche Größen erreichen, wie diese Schermaus hier, die aber immer noch nicht das größte eingetragene Beutetier ist. Das folgte erst noch ;)
Und hier nun die fetteste Schermaus, vermutlich aus dem gesamten Unterspreewald. Ein richtiger Klopper. Aber daran sieht man, dass die so zierlich wirkenden Schleiereulen durchaus in der Lage sind, auch wehrhafte große Beutetiere zu ergreifen & dann mit dem Schädel-, Nasen- oder Genickbiss schnell zu töten. Der Eintrag ins Nest geschieht dann immer mit nur 1 Fang. Am Nest erfolgt die Umlagerung in den Schnabel & erst dann wird die Beute übergeben.
Erste Anzeichen von Muttergefühlen. Das Weibchen transportiert Beute zum Nest & deponiert es am Rand.
Vögel sind eigentlich eine seltene Beute der Schleiereulen & haben in einer großen Studie von 135.000 untersuchten Beutetieren lediglich 1% des Anteils ausgemacht. Bei unseren Eulen werden mittelweile jede 2te Nacht auch Vögel als Beute eingetragen, hier war es ein Star.
Das erste Eulenküken schlüpfte dann nach 33 Tagen am 20. Mai & die Eltern haben den neuen Job sofort souverän übernommen.
Eintracht bei den Schleiereulen...Während das Männchen dem Weibchen Futter übergibt, obwohl dieses gerade das erste Junge füttert, schaut das selbige unter dem Bauch des Weibchens hervor. Nach der Rechnung müsste an diesem Tag dann auch noch das zweite Junge schlüpfen..... ;-)
Heute ist die zweite kleine Eule geschlüpft. Und erwartungsgemäß erkennt man zwischen dem 2 Tage Älteren & dem neuen Küken bereits einen deutlichen Größenunterschied.
Zwei weitere Tage später, nämlich heute am 25.05. schlüpfte Minieule Nummer 3. Lasst Euch nicht erschrecken durch die augenscheinlich grobe Tollpatschigkeit des Weibchens. Sie tritt relativ oft auf die Kleinen, aber die sind zum einen relativ zäh & zum anderen tritt das Weibchen nur sehr vorsichtig auf, auch wenn es nicht so aussieht.
Hier liegen die 3 nebeneinander...von links nach rechts, das Jüngste bis hin zum älteren Küken. Deutliche Unterschiede in der Größe sind erkennbar. Die kleinen Vögel wachsen nämlich ziemlich schnell.
Alle Videos & Fotos ©Sebastian Fuchs
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